(vom 18.03.2016) Ab dem 17. März 2016 erhalten die Kunden der Stadtwerke Wedel ihr Trinkwasser ausschließlich von Hamburg Wasser. Bisher bezogen ein Drittel der Wedeler ihr Wasser vom J.D.M. Wasserwerk. Das Trinkwasser von Hamburg Wasser stammt aus dem Wasserwerk Haseldorfer Marsch und wird aus verschiedenen Brunnen der Wedeler und Haseldorfer Marsch gefördert. Dieses Grundwasser wird im Wasserwerk enthärtet und ist somit weicher. Zudem konnten die Stadtwerke Wedel einen Preisvorteil aushandeln, den sie seit 2015 an die Kunden weitergeben.
Am 17. März 2016 wurde das Wassernetz der Stadtwerke Wedel mit Hilfe eines Schiebers physikalisch vom Wasserlieferanten J.D.M Wasserwerk getrennt. Die Stadtwerke Wedel haben die erforderlichen Arbeiten am Wassernetz koordiniert und ausgeführt. ?Kunden der Stadtwerke Wedel werden durch die Umstellung nicht beeinträchtigt?, verspricht Matthias Goll, Projektleiter bei den Stadtwerken Wedel.
Trinkwasser
Dieses wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. Es stammt aus einem ausgedehnten, komplexen System von oberflächennahen und tieferen Grundwasserleitern der Metropolregion. Trinkwasser ist eine natürliche Ressource und soll in Deutschland so wenig wie möglich aufbereitet werden.
Wasserhärte
Grundwasser nimmt auf seinem langen Weg durch das Erdreich Mineralstoffe auf. Dazu gehören u.a. die sogenannten Härtebildner: Calcium und Magnesium. Hartes Wasser, pur getrunken, schmeckt gehaltvoller, hat in technischer Hinsicht durch im Wasser gelösten Kalk aber auch Nebenwirkungen. Denn während sich der Körper freut, kann sich Kalk in Geräten, in denen heißes Wasser erzeugt wird, ablagern und diese beschädigen. Je geringer die Konzentration der Härtebildner ist, umso weicher ist das Wasser und umso weniger Waschmittel/Seife wird benötigt. Auch entfaltet sich das Aroma von Tee und Kakao intensiver.
Wasseraufbereitung
Das von Holsteiner Wasser geförderte Grundwasser ist bereits in seinem Ausgangszustand frei von Schadstoffen. Wegen der aus dem Boden aufgenommenen Stoffe, insbesondere Eisen, Mangan, Kalk, Kohlensäure und in geringen Mengen Schwefelwasserstoff, muss das Grundwasser aber noch aufbereitet werden. So wirkt Kohlensäure beispielsweise aggressiv auf das Rohrnetz und führt zu Korrosion. Eisen und Mangan hingegen setzen sich an den Rohrleitungen ab. Schwefelwasserstoff ist wegen seines Geruchs und Geschmacks unerwünscht. Der den natürlichen Reinigungsvorgängen nachgebildete Aufbereitungsprozess in den Wasserwerken beinhaltet zunächst eine Belüftungsstufe, in der das Wasser mit Sauerstoff angereichert wird. Dadurch verflüchtigen sich Kohlensäure und Schwefelwasserstoff. Im Wasser gelöstes Eisen und Mangan werden oxidiert und flocken aus. Die festen Flocken werden in großen Sandfiltern entfernt. Die Rückstände in den Filtern werden in regelmäßigen Abständen durch Spülung ausgetrieben. Bei Bedarf wird das aufbereitete Wasser mit Chlor oder Chlordioxid desinfiziert. Das so gewonnene Trinkwasser fließt entweder direkt in das Verteilungsnetz oder zur Bevorratung und zum Ausgleich von Verbrauchsschwankungen in große Reinwasserbehälter.
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